Frauenrechte in Afghanistan - von Mali S.

Frauenrechte in Afghanistan

Die aktuelle Lage der Frauenrechte in Afghanistan ist die schlechteste der ganzen Welt.

 2021 kamen in Afghanistan die Taliban an die Macht und machten viele Gesetze, die die Rechte der Frauen sehr stark einschränkten.

Bildungsverbot für Frauen

 Im September 2021 erließen sie die „Niqab“pflicht für Hochschülerinnen (Frauen in der Hochschule haben einen „Niqab“ zu tragen). Mädchen dürfen in Afghanistan nur bis zur sechsten Klasse zur Schule gehen, was das Recht auf Bildung verletzt. Das verletzt eines der Kinderrechte, weil jedes Kind ein Recht auf Bildung hat. Wegen der fehlenden Bildung steigt für Mädchen und Frauen das Risiko missbraucht zu werden und sie haben weniger Chancen zu studieren und einen guten Job zu bekommen. Überall entstehen islamistische Schulen. Weil Mädchen sonst keine Chance auf Bildung haben, gehen immer mehr von ihnen auf solche Schulen, wo die Lehrer ihr radikalislamistisches Gedankengut verbreiten.

Für Frauen gibt es nur wenig Möglichkeiten zu arbeiten

Die Berufsmöglichkeiten der Frauen wurden stark eingeschränkt. Vielen wurde gekündigt oder sie dürfen nur noch von zu Hause arbeiten. Die, die noch einen Arbeitsplatz haben, brauchen einen männlichen Begleiter für den Weg zur Arbeit. Weil viele Frauen nicht mehr arbeiten dürfen, sind viele Familien in Afghanistan arm und müssen betteln gehen, um zu überleben.

Kinder- und Zwangsheirat

Schon vor der Machtübernahme der Taliban wurde eines von drei Mädchen vor ihrem 18. Geburtstag verheiratet. Die hohe Zahl stieg bis 2023 weiter an. Die Krise trifft Frauen, frauengeführte Haushalte und Familien mit vielen Kindern besonders hart. Um nicht verhungern zu müssen, werden viele oft noch sehr junge Mädchen von ihren Eltern gegen einen Brautpreis verheiratet. Manche Familien verheiraten ihre Töchter auch, um sie vor einer Zwangsheirat mit einem Taliban-Kämpfer zu schützen.

 

Frauen dürfen sich nicht in der Politik beteiligen

Vor der Machtübernahme waren 27 Prozent der Abgeordneten im Parlament Frauen. Landesweit gab es auch 21 Prozent weibliche Strafverteidiger. Insgesamt 1951 Richter waren Frauen. In der neuen Regierung gibt es jetzt keine einzige Ministerin mehr. Stattdessen installierten die Taliban ein „Ministerium für die Verbreitung der Tugend und die Verhütung des Lasters“, mit dem sie die frauenfeindlichen Erlasse des Regimes umsetzen.

Kein Sutz vor Gewalt

Den Überlebenden von Gewalt bleiben kaum noch Anlaufstellen. Das Unterstützungsystem, das Frauenrechtler: innen in den letzten 20 Jahren aufgebaut hatten, ist jetzt fast ganz zusammengebrochen. Frauenhäuser mussten schließen, Mitarbeitende von Organisationen, die Beratung und Schutz anboten werden bedroht oder müssen versteckt arbeiten. Das Gesetz zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen ist nicht mehr gültig. Das Frauenministerium wurde abgeschaft.

Einschränkung der Bewegungsfreiheit

Die Taliban erließen viele Dekrete und Richtlinien, die die Rechte von Frauen verletzen. Eines von diesen Gesetzen ist das Verbot von Bewegungsfreiheit für Frauen. Frauen dürfen das Haus nur mit männlicher Begleitung velassen. Sie dürfen das auch nur zu dringenden Besorgungen und nur vollständig verschleiert. Aleinreisende Frauen dürfen nicht befördert werden und Fauen müssen ab einer bestimmten Weite, die sie mit dem Auto fahren, eine männliche Begleitung dabeihaben. Wenn sich Frauen nicht an die Kleidervorschriften, droht ihren verwandten Männern Haft. Nachrichtensprecherinnen und -sprecher müssen ihr Gesicht verschleiern, während sie im Fernsehen sind.

Hazara werden unterdrückt

Die Hazara sind besonders viel Rassismus ausgesetzt. Mit der Machtübernahme der Taliban hat die Unterdrückung zugenommen. Besonders Mädchen und Frauen sind von der Diskriminierung und Gewalt betroffen. Zahlreiche Anschläge wurden gezielt auf Frauen und Mädchen der Hazara verübt. Aktivist: innen machen auf den „stillen Genozid“ aufmerksam und mutige Hazara-Frauen protestieren gegen das Unrecht.

Eingriffe in die Körperpflege und das Wohlbefinden

Die Schließung von Beauty Salons wurde im Juni 2023 angeordnet. Das stellt einen Eingriff in die Körperpflege, das Wohlbefinden und die Arbeitmöglichkeiten der Frauen dar.

Viele Mütter und Babys sterben

Nach UN-Schätzung stirbt alle zwei Stunden eine Frau während der Schwangerschaft oder bei der Geburt des Kindes. Schuld sind oft das junge Alter, Mangelernährung oder schlechte medizinische Versorgung der Frauen. Angesichts der humanitären Krise kann das Verbot Verhütungsmittel zu verkaufen tödliche Folgen für Frauen haben.

Afghanische Frau zu sein reicht schon um als Flüchtling zu zählen

Wenn man eine Frau aus Afghanistan ist, zählt man schon als Flüchtling. Obwohl das Bundesamt für migration und flüchtlinge von der Katastrophe in Afghanistan weiß, werden zunehmend Asylanträge von afghanischen Flüchtlingen abgelehnt. Das BAMF sieht nach vorheriger Arbeit für die ehemalige Regierung in Afghanistan nicht wirklich eine Gefahr für die Betroffenen, auch wenn Kolleg: inen verschleppt und getötet wurden.



von Mali S.

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